Sonntag, 20. November 2011

Sichtweisen

Was bringt uns dazu das eigene Leben so zu betrachten, wie wir das so augenblicklich tun? Irgendwie kommen wir ja zu der Erkenntnis, daß unser Leben aktuell oder grundsätzlich gut oder schlecht verläuft, das wir glücklich oder unglücklich sind. Wir betrachten also, was um uns herum geschieht, was so passiert und bewerten das ganze, um schließlich eine Idee zu entwickeln, wie das Leben sich nun für einen zeigt. Ok. Komisch ist das nur, wenn andere Menschen, bei der gleichen, vielleicht sogar beinahe selben Betrachtung eine ganz andere Idee davon haben. Ja, das Problem ist bekannt, der entscheidende Unterschied in Fremd- und Selbstwahrnehmung. Man selbst scheint das alles viel negativer in seiner Bedeutung bewerten, als es anderen tun. Auf der anderen Seite müssen die anderen die Konsequenzen dessen, was da mit einem passiert auch nicht tragen. Da läßt sich leicht sagen: So schlimm ist es doch gar nicht.

Eben meinte meine Exfreundin, dieses Jahr 2011 sei mein Jahr. Ich hätte viel abgenommen, würde erfolgreich Sport machen, an der Uni läuft es, Famulatur war gut und ich mit etwas Glück hab ich ein großartiges Promotionsthema gefunden.
Ich seh das aber eben nicht so. Ich habe dieses Jahr meinen Vater verloren, meine Beziehung nach fast 10 Jahren beendet, mich verliebt und verloren, mein wichtigstes Hobby mußte ich aufgeben und Menschen auf die ich mich verlassen habe, waren nicht da, als ich sie brauchte. Ich will gar nicht erst anfangen, ob die "Haben" Punkte überhaupt so sind.

Skeptisch und Verdrossen, so hat mich letztens eine neue Bekannte charakterisiert. Andere bemängeln mein streben nach Aufmerksamkeit. Ich merke das selber nicht. Ich glaube ich bin einfach weiter Hilflos und Einsam und das schlägt sich deutlich in meiner Selbstbewertung nieder. Wie sollte es auch anders sein.

Mir fällt leider keine Lösung ein. Auf keinen Fall geht es darum es anderen recht zu machen. Früher hätte ich das Lösung angesehen, aber nicht mehr jetzt. Ich versuche einfach ich selbst zu sein, ich versuche deutlich zu zeigen wie es mir geht. Und oft geht es einfach darum, daß ich mit meinen Sorgen beachtet werde.

Trotzdem oder grade genau deswegen würde ich mein gern dennoch in einem besseren Licht sehen. Mir fällt es schwer meine Situation einfach abzuschütteln und bei null an zu fangen. Ich wünche mir, das mit dem Ende des Jahres neue Chance aufkommen, Dinge anders zu machen und hinter mir zu lassen. Vieles deutet sich viellicht schon an. Das wäre schön


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen