Freitag, 11. November 2011

Gedanken zum Friseurtermin heute

Ich war heute beim Friseur. Etwas was ich zu meiner Schande viel zu selten mache. Das sieht man mir dann und wann auch leider an. Naja, jedenfalls war ich heute da. Zum Spitzen schneiden. Man muß ja dazu sagen, meine Haare sind schulterlang, vielleicht sogar länger. So, und nun hör ich ja fast schon den Aufschrei: Ein Mann mit langen Haaren. Ein No-Go. (Ja, ich weiß, nicht alle sehen das so, aber die Mehrheit ja schon). Immer wieder sagen mir Frauen, das eben meine langen Haare ein Hindenis in der Partnerwahl darstellen, viele, die meißten vielleicht, finden das nicht attraktiv. Genau an dieser Fragestellung häng ich grade, als ich so vom Friseur nach Hause gelaufen bin und mich gefragt hab, warum ich sie mir nicht hab ganz abschneiden lassen, die Chance damit auf die Frauen zu wirken die mir gefallen (den eben jene scheinen grade kein Faible für Männer mit langen Haaren zu haben). Hab ich aber nicht getan.
Die Antwort darauf ist ja auch irgendwie trivial: Ich fühl mich mit langen Haaren einfach wohler. Das ist ein Teil von mir, es gehört zu mir. Vielleicht ist es eben auch das, wenn es einer Frau nicht gefällt, scheint sie nicht die Richtige für mich zu sein. Oder?
Jetzt könnte man sagen; werd mal erwachsen. Du bis Anfang dreißig. Du wirst Arzt, da muß man sich mal von seinen jugendlichen Atitüden verabschieden. Aber muß man das? Ist das persönliche Glück da nicht mehr Wert? Klar, es kommt darauf an, wen man fragt. Menschen aus meinem Umfeld wären wohl schockiert und würden sagen "mach das nicht", Fremde wiederum scheint es ja mehr ab zu schrecken und damit der Meinung zu sein, es wäre besser, wenn ich da mal im Erwachsenenleben ankommen würde.
Das erste mal lange Haare hab ich mir mit 14 wachsen lassen. Das hab ich so getragen bis ich 17 geworden bin. Auf Fotos von damals mag ich mich immernoch recht gern sehen (zumal ich damals noch schlank war). Mit 17 hab ich sie mit dem Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr auf 12cm gekürzt. Sehr krass, ich weiß. Wohlgefühlt hab ich mich damit aber nie. Auch mit etwas längeren Haare nicht. Geändert hat sich das erst wieder nach meiner Ausbildung und nach der Bewerbungsphase, so ab 22. Da konnte ich sie wieder lang wachsen lassen und war damit glücklich. Seit dem trage ich die Haare lang. Bisher hab ich nie darüber nachgedacht sie abzuschneiden. Bis heute. Klar zweifelt man, wenn man sowas gesagt bekommt, regelmäßig. Aber fürs erste hab ich mich dafür entschieden, alles so zu lassen wie es ist. Ich glaube ich wäre einfach nicht ich selbst und wäre dann auch nicht besser im Kontakt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen